66 Ehrenamtliche helfen bei der Verständigung

Sprachliche Hürden erschweren oft eine Verständigung – besonders für Menschen, die neu zugewandert sind. Im Kreis Olpe bietet der Sprachmittlerpool des Kommunalen Integrationszentrums (KI) Behörden und Institutionen die Möglichkeit, bei Gesprächen mit Neuzugewanderten Ehrenamtliche hinzuzuziehen, die die Sprache der Zugewanderten beherrschen. Das erleichtert die Kommunikation und verbessert für Personen mit geringen Deutschkenntnissen den Zugang zu Informationen. Dafür stellt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen Fördermittel zur Verfügung.

In den vergangenen drei Jahren ist der ehrenamtliche Sprachmittler-Pool des Kreises Olpe von 18 auf 66 Personen gewachsen. Dolmetscherdienste sind in 29 Sprachen und verschiedenen Dialekten möglich. Kürzlich trafen sich einige Ehrenamtliche des Sprachmittler-Pools mit den Koordinatorinnen Pune Yahyaei und Daniela Hilchenbach vom KI.  

In Zeiten von Corona und Ukraine-Krieg konnten die Sprachmittlerinnen und Sprachmittler zahlreichen Menschen wertvolle Hilfe leisten. Im Jahr 2022 hatten sie bisher 450 Einsätze. Die Sprachmittlerinnen arbeiten ehrenamtlich neben ihrer eigenen Arbeit und spenden dafür einen großen Teil ihrer Freizeit. Zum Einsatz kommen sie zum Beispiel bei Elternsprechtagen, Elterngesprächen in Kitas und Schulen, bei Schuluntersuchungen und vielen anderen Anlässen.

Voraussetzung für die Aufnahme in den Pool ist u. a., dass die Sprachmittlerinnen und Sprachmittler neben Deutsch mindestens eine weitere Sprache sicher beherrschen.

Dolmetscher-Einsätze sind vor Ort, per Telefon oder auch per Video möglich. Beauftragt werden können die Sprachmittlerinnen und Sprachmittler über Kitas, Schulen, Behörden, Institutionen und Wohlfahrtsverbände im Kreis Olpe. Diesen entstehen keine Kosten, denn die Aufwandsentschädigung wird durch das Kommunale Integrationszentrum aus den Fördermitteln des Landes NRW erstattet.

Nicht tätig werden dürfen die Sprachmittlerinnen und Sprachmittler lediglich bei Gesprächen mit Rechtsfolgen, wie etwa bei der Polizei oder vor Gericht sowie bei Gesprächen im medizinischen oder therapeutischen Kontext.

Die Ehrenamtlichen werden regelmäßig geschult und können an Aufbauseminaren teilnehmen. Dieses Jahr fanden zwei Grundlagenschulungen im Online-Format statt. Außerdem wurde eine Aufbauschulung zum Thema „Umgang mit schwierigen Situationen“ angeboten. Grundlagen- sowie Aufbauschulungen sind auch 2023 geplant.

Anfragen für den Sprachmittler-Pool des Kreises Olpe sind auch in digitaler Form möglich. Das Anfrageformular, ein Feedback-Bogen und eine Auflistung aller verfügbaren Sprachen sind über www.kreis-olpe.de unter dem Stichwort „Sprachmittler“ zu finden.

Zum Foto: Einige der Sprachmittlerinnen und Sprachmittler mit den Koordinatorinnen Pune Yahyaei (hinten, Dritte von links) und Daniela Hilchenbach (hinten, Zweite von links) vom Kommunalen Integrationszentrum. Foto: Kreis Olpe