Zu einem Kellerbrand wurde die Feuerwehr Wenden am vergangenen Freitagabend (22. März) alarmiert. Beim Eintreffen des ersten Fahrzeugs bestätigte sich die Meldung. Unmittelbar ging ein Angriffstrupp zu Brandbekämpfung in die Kellerräume vor und konnte das Feuer zeitnah löschen. Nach ersten Erkenntnissen ist das Feuer an einer Heizplatte für Terrarien aus bisher ungeklärter Ursache entstanden. Nachdem die Feuerwehr die Kellerräume gelüftet hatte, fanden sie mehrere Terrarien in der Wohneinheit. Durch das Brandereignis sind mehrere Reptilien ums Leben gekommen, welche in ihren Terrarien keine Chance vor dem tödlichen Rauch hatten.
Jetzt meldet sich die Tierschutzorganisation PETA zu Wort. Nach ihren Angaben hat sie bei der Staatsanwaltschaft Siegen Strafanzeige gegen den Halter der Reptilien erstattet. Gleichzeitig fordert die Organisation Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, die Haltung exotischer Tiere in Privathand zu verbieten.
Zum Vorfall in Wenden erklärt PETA: „Deutschlandweit ist der Handel und die Haltung mit exotischen Tieren weit verbreitet. In diesem Fall muss geklärt werden, inwiefern der Halter eine Mitschuld für den Tod der Tiere trägt. Nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnten offensichtlich einige Tiere mit dem Leben davon kommen“, so Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner. „Wir erstatten gegen den Halter Strafanzeige. Die Regierung muss Privathaltungen exotischer Tiere endlich verbieten – nur so lassen sich künftig solche Tragödien verhindern.“
Die Tierrechtsorganisation kritisiert, dass der Kauf von gefährlichen und anspruchsvollen Tieren unabhängig von dringend erforderlichem Fachwissen noch immer erlaubt ist. In der Folge brechen jedes Jahr Hunderte exotische Tiere aus ihren Gehegen und Terrarien aus, werden von überforderten Personen einfach ausgesetzt oder vernachlässigt. Tierheime und Tierauffangstationen sind häufig überfüllt mit exotischen Tieren, die einen besonders großen Anspruch an ihren Lebensraum haben. Eine tierärztliche Fallstudie, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass 51 Prozent der Tiere an durch Haltungsfehler verursachten Krankheiten litten. Das Ergebnis einer Studie, welche vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) 2020 vorgestellt wurde, bestätigt zudem, dass der Handel mit exotischen Wildtieren zum weltweiten Artensterben beiträgt und dass besonders aus Gründen des Arten- und Naturschutzes dringend entsprechend gehandelt werden muss.
Foto: Feuerwehr Wenden
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