Im wunderbaren Ambiente des Großen Sitzungssaals im Kreishaus Olpe gab es am Sonntag (5. Mai) erneut eine grandiose, kammermusikalische Präsentation der Lehrkräfte der städtischen Musikschule. Aus Anlass des 85-jährigen Bestehens der Schule war einmal mehr der syrische Pianist und langjährige Freund des Musikschulkollegiums Aeham Ahmad zu Gast. Der Einladung des Fördervereins der Schule zum Sektempfang nach dem Konzert kam das Publikum gerne nach. An Stellwänden waren Fotos und Programme der jährlich seit 2002 stattfindenden Matinéekonzerte zu sehen.
Ein sehr gefälliger Einstieg in das festliche Konzert war das Konzert in a-Moll von Antonio Vivaldi – gekonnt interpretiert von Ute Egenolf mit der Blockflöte. Ergänzt durch das Ensemble mit Claudia Narnhofer (Violine), Svenja Kohlmann (Viola), Germán Prentki (Cello) und Anne Valpertz am Klavier wurde das zahlreich erschienene Publikum direkt in den Bann gezogen. Ein leichter musikalisch überzeugender Programmpunkt gleich zu Beginn.
Es folgte die virtuose Sonate von Giuseppe Torelli für Piccolotrompete (Ingo Samp) – mit Anne Valpertz erneut als Klavierbegleitung. Abseits vom gedruckten Programm gab es dann eine Überraschung: Aeham Ahmad entlockte dem Steinway-D Flügel eine Improvisation, die aus „orientalischen“ Phrasen und Melodien aber auch aus dem bekannten „Freude schöner Götterfunken“ bestand. Es wurde dem sympathischen Künstler mit großem Applaus gedankt.
Ein befreundeter Landsmann von Ahmad begeisterte mit seiner Darbuka zusammen mit dem Musikschulkollegen Dirk Seiler in einer groovenden und fetzigen Improvisation. Die Drei hatten sich nur eine Stunde vor dem Konzert erst kennengelernt und quasi spontan „losgelegt“!
Was für Musikertalente!
Musikalisch/künstlerisch folgte dann ein absolut hochwertiger Konzertbeitrag: Aus dem anspruchsvollen „Kegelstadt-Trio“ von W. A. Mozart interpretierten Gudrun Schumacher (Klarinette) Svenja Kohlmann (Viola) und erneut Anne Valpertz (Klavier) den 3. Satz mit der Tempobezeichnung „Allegro“.
Zu den Highlights des Vormittags gehörten zweifelsohne auch die folgenden zwei Werke für Cello (Germán Prentki) und Klavier (Anne Valpertz). Mit „Nostalgia“ von Majid Montazer war der Name wirklich Programm: Mit wunderbar ausgespielten musikalischen Linien sorgte der Musiker der Philharmonie Südwestfalen und langjährige Cellopädagoge wirklich hier und da für „feuchte Augen“. Der folgende Tanz von Joachim Stutschewsky dessen eingängiges Thema immer wieder zu hören war, lud dann das Publikum zum „Mitwippen“ ein.
Dirk Seiler (Percussion) hatte seine ganze „Batterie“ für die nun folgende Improvisation mit dem bezeichnenden Titel „Drumissimo“ aufgebaut. Der begeisternde Musiker zeigte die ganze Bandbreite seines Könnens an den verschiedensten Schlaginstrumenten. Die mit Sicherheit für die große Fangemeinde etwas ungewohnten und lauten Klänge mündeten am Ende in einem begeisterten und tosenden Applaus.
Den Schlusspunkt des gut einstündigen Konzerts setzte dann das vielleicht inzwischen in Olpe bekannte, aber auch immer wieder beliebte und gern gehörte Stück „Longa Riad“ von Riad al Sunbati. Arrangiert von Maurizio Quaremba für große Besetzung mit neun Musikerinnen und Musiker der Musikschule Olpe wurde es zusammen mit Aeham Ahmad am Flügel und dessen syrischem Landsmann dargeboten. Und so führte dieses mitreißende Stück mit seinem fulminanten Ende zu langanhaltendem Schlussapplaus. Der Vorsitzende des Fördervereins Dr. Klaus Stocker überreichte „Dankeschön-Präsente“ an alle Interpreten dieses musikalisch glanzvollen Vormittags.
Viele des anwesenden Publikums folgten danach gerne und gut gelaunt der Einladung zu einem kleinen Umtrunk im Foyer und bedankten sich mit einer Spende am Ausgang. Was für ein musikalisch gelungener Vormittag der städtischen Musikschule Olpe!
Zum 85-jährigen Bestehen des städtischen Bildungsinstituts folgen dann mit insgesamt vier Konzerten am Sa/So, 8./9. Juni die „Tage der Musikschule“ in der Stadthalle Olpe.
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